Stoisch

Mogwai im Tempodrom

  • Michael Saager
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Eine Band wie Mogwai konnte man immer schon relativ leicht langweilig finden. Wohl brachte das schottische Quintett das beliebte Dynamik-Spielchen »Leise-laut-leise-lauter« zur Perfektion. Ordentlich losrocken - Wall of Sound hin oder her - wollten diese Typen trotzdem nicht. Noch in ihren heftigsten, ihren lautesten, brachialsten Momenten wirkten Mogwais Stücke wie Lektionen der Selbstbeherrschung. Der ohnehin äußerst seltene, mitunter mit elektronischen Mitteln melancholisch-metallisch verzerrte Gesang war nie schöner Selbstzweck, eher eine Art Ad-hoc-Lückenbüßer innerhalb bislang unvollständiger Songdramaturgien. Die Haare ließen sich nur ärgerlich langsam zu Mogwais Stücken schütteln. Und um die Jahrtausendwende herum, als die Welt allmählich genug von verkopften Post-Rock-Bands wie Tortoise, Labradford, Pan Am, Trans Am oder Couch hatte, stand es auch um die Akzeptanz der 1995 in Glasgow gegründeten Gruppe nicht eben zum Besten...


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