Bonjour, Protest in Chosta!

Das offizielle olympische Demo-Areal liegt zwölf Kilometer entfernt von der nächsten Wettkampfstätte versteckt unter einer Autobahnbrücke

  • Oliver Händler, Chosta
  • Lesedauer: ca. 6.5 Min.

In einem winzigen Park in der Kleinstadt Chosta darf während der Winterspiele von Sotschi demonstriert werden. Doch nicht einmal Chostas Einwohner wissen bisher davon. Ein Besuch.

»Ein Park zum Demonstrieren? Hier in Chosta?«, stellt die ältere, gut genährte Frau in der kleinen Touristeninformation eine Gegenfrage und schüttelt dabei ungläubig ihren Kopf. »Da fahren Sie besser mal nach Sotschi.« Dieser deutsche Journalist muss sich verlaufen haben, denkt sie offensichtlich. Doch der beharrt darauf, dass ausgerechnet in ihrem Städtchen auf halbem Weg zwischen Sotschi und dem Olympiapark eine Demonstrationszone ausgewiesen sein soll. Anlass zum Protestieren gibt es schließlich genug: Korruption, Menschenrechtsverletzungen, Homo- phobie, Umweltzerstörung - in Russland liegt einiges im Argen. Die Meldung von der Demonstrationszone für Sotschi ging vor knapp vier Wochen um die Welt. Nur bis Chosta gelangte sie offenbar nicht.

Erster Versuch: Chosta

»Kann ich helfen?«, fragt Ljubow Iwanowa. Die 50-Jährige betreibt ein Hotel in Chosta und ist stolz darauf, dass am Freitag pünktlich zur Eröffnungsfeier der ...


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