Ecstasy- statt Zigarettenautomaten!

Fabian Köhler über guten und schlechten Stoff und eine Drogenpolitik, die tödlich ist

  • Fabian Köhler
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.
Fabian Köhler ist Online-Redakteur bei »neues deutschland«.
Fabian Köhler ist Online-Redakteur bei »neues deutschland«.

Ich bin drogenabhängig. Den Stoff nehme ich nach dem Aufstehen, während der Arbeit, vor dem Zubettgehen, eigentlich immer. Das Zeug senkt den Sauerstoffgehalt in meinem Blut, nimmt mir den Appetit, lässt mein Herz rasen. Die Statistik spricht von einer zehn Jahre kürzeren Lebenserwartung. In der Praxis werden irgendwann meine Knochen schneller brechen, mein Zahnfleisch verfaulen, vielleicht werde ich erblinden. Wahrscheinlich rafft mich aber vorher Mundhöhlen-, Kehlkopf-, Speiseröhren-, Nieren-, Blasen- oder Lungenkrebs qualvoll dahin.

Ich bin tabaksüchtig. 17 Jahre ist es her, als mir mein Freund Robert Suszinski hinter der Turnhalle die erste Fluppe angeboten hat. »Aber nur dort«, sagte Sozialkundelehrerin Schröder mahnend. Auch als ein Jahr später die ersten Tüten hinzu kamen, drückte sie ein Auge zu. Als die Lehrerin die bunten Pillen entdeckte, war Schluss - nicht für mich, sondern für Robert. Er flog von der Schule.

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