Schön ist, was Erfolg hat
Valerie Mosers Studie über die Berliner Kunstszene räumt mit Illusionen auf
Es gibt keine Kunst, außer man glaubt daran, sagt Valerie Moser. Die Soziologin hat untersucht, wer in Berlin im Feld Kunst alles mitspielt – und wer nicht. Marlene Göring sprach mit ihr über Wahrheit, die Szene und wieso die in Gefahr ist.
nd: Frau Moser, Sie fragen in Ihrem Buch auch: Was ist Kunst? Haben Sie eine Antwort gefunden?
Moser: In meinem Ansatz - das soziale Feld als empirisches Konzept von Pierre Bourdieu - verbirgt sich schon die erste Antwort: Nämlich wird in diesem Feld erst produziert, was als Kunst verstanden wird und was ein Künstler ist. Es war also keine Suche nach der Wahrheit, sondern nach Sichtweisen.
Wer spielt mit im künstlerischen Feld Berlins?
Durch die Hauptstadtförderung fließen hier sehr viele zusätzliche Gelder. Der staatlich geförderte Kunstbereich ist also so stark wie nirgends in Deutschland. Auf der anderen Seite ist der Kunstmarkt nicht vergleichbar mit dem anderer deutscher Städte und kann schon gar nicht mit London oder Paris mithalten. Es gibt keine renommierten Auktionshäuser, es fehlt die Käuferschicht. Immer mehr Dependancen auch von großen Galerien siedeln sich zwar an, genau wie private Sammler. Aber der Kunstmark...
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