Gegenentwurf Widerstand

Peer Heinelt über das von Joachim Gauck gezeichnete Deutschlandbild. Eine Antwort auf die Kolumne »Silete Theologi!« von Raimund Krämer

Raimund Krämer, Chefredakteur der außenpolitischen Zeitschrift »Welttrends«, hat sich an dieser Stelle über die Rede des Bundespräsidenten Joachim Gauck bei der Münchner Sicherheitskonferenz empört. Seine berechtigte Kritik an den pfäffischen Belehrungen des hiesigen Staatsoberhauptes zeichnet sich allerdings dadurch aus, dass sie das von Gauck entworfene Deutschlandbild nicht einmal ansatzweise in Zweifel zieht. Sicherlich sind Gaucks Ausführungen an »Geschichtsvergessenheit und moralischer Hybris« kaum zu überbieten, wie Krämer schreibt. Die Bemerkung des Bundespräsidenten, »Deutschlands historische Schuld« werde instrumentalisiert, um legitimen militärischen Interventionen eine Absage zu erteilen, ist damit jedoch nur höchst unzureichend charakterisiert. Denn Gaucks Aussage liegt die Vorstellung zugrunde, Deutschland habe sich seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs »grundsätzlich gebessert«, weshalb man nunmehr wieder stolz auf die...


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