Bild der Peinlichkeiten

Jüdische Gemeinde bleibt zerstritten / Neue Vorwürfe

  • Lesedauer: 1 Min.

Die Auseinandersetzungen in Deutschlands größter jüdischer Gemeinde nehmen immer merkwürdigere Formen an. In zwei offenen Briefen wandte sich am Donnerstag der Vorsitzende der Repräsentantenversammlung, Michael Rosenzweig, an die Öffentlichkeit. Darin verwahrte er sich unter anderem gegen Vorwürfe der Opposition wegen angeblicher Manipulationen im Zusammenhang mit der Neuwahlinitiative für das Gemeindeparlament. Die Opposition hatte für Donnerstagnachmittag zu einer Protestkundgebung vor der Neuen Synagoge in Mitte aufgerufen.

Die Initiative »Sofortige Neuwahlen in der Jüdischen Gemeinde zu Berlin« hatte ihren Protestaufruf damit begründet, dass nach ihrer Überzeugung der Vorsitzende der Gemeinde, Gideon Joffe, in zunehmendem Umfang demokratische Regeln verletze. Unter Joffe gebe die größte jüdische Gemeinde Deutschlands »ein Bild der Peinlichkeiten ab«, kritisierte die Initiative für Neuwahlen. Zudem würden demokratische Standards mit Füßen getreten. Rosenzweig hatte die Initiative zur Neuwahl der Repräsentantenversammlung vor einer Woche für gescheitert erklärt. Nötig gewesen wären demnach 1824 Stimmen, 20 Prozent der 9122 wahlberechtigten Mitglieder. Bereits Mitte Dezember waren 1904 entsprechende Anträge eingereicht worden. Die Antragsteller wurden jedoch vom Präsidium des Gemeindeparlaments aufgefordert, die Anträge per Unterschrift erneut zu bestätigten. Dies hätten nur 488 Personen getan. Das Quorum für Neuwahlen sei damit klar verfehlt worden. epd/nd

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