Kneipe wirft Kellner raus

  • Hendrik Lasch, Dresden
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Arbeitskämpfe in Kneipen sind selten. Das »Trotzdem« in Dresden indes wurde über Wochen bestreikt. Die Gewerkschaft FAU drängt auf einen Haustarif.

Ein solches Bild ist auch im Dresdner Szeneviertel Neustadt ungewöhnlich: Streikposten mit roten Westen und Plakaten, die allabendlich vor einer Kneipe aufziehen. Sie bewachen das »Trotzdem«, ein Lokal, das in der autonomen Szene eigentlich einen guten Ruf hatte. Gründerin Johanna Kalex ist nicht nur stadtbekannte Friedensaktivistin und gegen Nazis engagiert; sie bezahlt ihre Mitarbeiter auch vergleichsweise gut - sogar bei Krankheit. »Das ›Trotzdem‹«, sagt Wolf Meyer, »galt als vorbildlich.«

Meyer spricht indes in der Vergangenheitsform. Der Grund sind Kündigungen für drei Mitarbeiter des Lokals, die heute in Kraft treten. Die Chefin begründet das mit Diebstählen aus dem nur für Kellner zugänglichen Lager. Die Gefeuerten, die allesamt in der Gewerkschaft FAU (Freie ArbeiterInnen-Union) organisiert sind und eine Betriebsgruppe gegründet hatten, halten das für einen vorgeschobenen Grund - und traten in den Arbeitskampf. Bisher ...


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