Freiheit, die sie sich nehmen

Hochschulautonomie und ihre Folgen: In Nordrhein-Westfalen genehmigen sich die Hochschulrektoren Managergehälter

  • Von Karl-Heinz Heinemann
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Nein, gegen Transparenz habe er weiß Gott nichts. Jedenfalls, wenn es um seine Einkünfte gehe, erklärte Ernst Schmachtenberg, der Rektor der RWTH Aachen, als ich ihm die Veröffentlichung der Rektorengehälter ankündigte. Die 152 528 Euro, die er 2012 bekam, seien für ihn immer noch eine Gehaltseinbuße gegenüber dem, was er in der »freien Wirtschaft« bekommen habe. Während seine Aachener Professorenkollegen ihre Einkommen mit Gutachten und privaten Aufträgen vervielfachen können, habe er als Rektor ja keine Möglichkeit zu solch lukrativen Nebengeschäften. Aber worüber er sich wirklich ärgere sei, dass die nordrhein-westfälische Wissenschaftsministerin Svenja Schulze (SPD) in ihrem Hochschulgesetzentwurf verlange, dass die Hochschulen künftig auch über Drittmittelaufträge Auskunft geben sollen.

Das war vor rund zwei Wochen. Jetzt hagelt es Strafanzeigen. Dass die Rektorengehälter öffentlich bekannt gemacht wurden, sei eine Sache ...


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