Das Internet und der Biedermeier

Enzensbergers Regeln für die digitale Welt

  • Jürgen Amendt
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Das Internet ist böse, das Internet ist ein Fluch, das Internet gehört abgeschafft. Ohne Internet wäre das Leben einfacher, wären die Menschen glücklicher, würden sie ihre Zeit mit sinnvollen Dingen wie dem Telefonieren über einen Festnetzanschluss oder gemeinsamen Abenden vor dem Fernseher verbringen und sich Sendungen wie »Mainz bleibt Mainz« anschauen, die Einschaltquoten von 80 Prozent erreichen. Der Alltag wäre in einem gemächlichen Fluss, ohne nervende Handy-Klingeltöne und lautschreierischen Werbeplakaten.

Der Dichter und Schriftsteller Hans-Magnus Enzensberger sehnt sich nach dieser Zeit zurück wie sich dereinst die schlesischen Weber wünschten, der mechanische Webstuhl wäre nie erfunden worden oder die Pferdekutscher die Entwicklung des Automobils verfluchten. »Für Leute, die keine Nerds, Hacker oder Kryptographen« seien, schrieb Enzensberger jüngst in der FAZ (1.3.), gebe es »zehn einfache Regeln« mit deren Hilfe man...


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