40-jährige Frau stirbt an Tuberkulose

Haut-Tests bei rund 200 Menschen angeordnet

  • Lesedauer: 2 Min.

Eine 40 Jahre alte Frau aus Heiligengrabe (Ostprignitz-Ruppin) an Tuberkulose gestorben. Davon geht das Gesundheitsamt in Neuruppin aus. »Hundertprozentige Sicherheit soll eine Obduktion der Leiche bringen«, sagte eine Sprecherin der Kreisverwaltung am Mittwoch. Das Ergebnis werde erst nächste Woche erwartet.

Es seien Hauttests bei 200 Menschen in den Landkreisen Ostprignitz-Ruppin und Prignitz veranlasst worden, die möglicherweise mit der Frau aus Heiligengrabe Kontakt hatten, erklärte die Sprecherin. Bislang sei jedoch kein weiterer Tuberkulosefall festgestellt worden.

Den Angaben zufolge ist die Frau am Montag gestorben. Das Gesundheitsamt war am vergangenen Donnerstag über ihre Erkrankung informiert worden. Ob es sich um die besonders ansteckende offene Tuberkulose handelt, war zunächst unklar. Nähere Angaben zu der Frau machte die Behörde mit Verweis auf die ärztliche Schweigepflicht nicht.

Der Landkreis Ostprignitz-Ruppin registriert nach Angaben der Behörde etwa zehn Tuberkulosefälle jährlich. Deutschlandweit erkranken laut Robert-Koch-Institut (RKI) mehr als 4000 Menschen pro Jahr. 2013 seien bundesweit 127 an der Krankheit gestorben, im Jahr zuvor 162. Die Wissenschaftler beobachten, dass sich der jahrelange Rückgang der Erkrankungen abgeschwächt hat. Tuberkulose, auch Schwindsucht genannt, sei weiterhin eine ernstzunehmende Krankheit.

Gemessen an der Einwohnerzahl wurden 2013 laut RKI die meisten Fälle im Stadtstaat Hamburg gemeldet. Dort waren es 10,62 Fälle pro 100 000 Einwohner, in Brandenburg 3,93 Fälle je 100 000 Einwohner. Im November 2013 hatten Tbc-Erkrankungen von Asylbewerbern in der Zentralen Erstaufnahmestelle des Landes in Eisenhüttenstadt für Aufregung gesorgt.

Seit 1982 nimmt die Weltgesundheitsorganisation den 24. März zum Anlass, um auf Tuberkulose aufmerksam zu machen. Hundert Jahre zuvor hatte Robert Koch den Erreger Mycobacterium tuberculosis beschrieben. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal