»Ich bin, was ich bin«

Die Bar jeder Vernunft glitzert und schillert als »La Cage aux Folles«

  • Volkmar Draeger
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Musicals von Format und mit echtem Anliegen haben Bestand. Dass sie auf beängstigende Weise auch Aktualität besitzen, zeigt der Fall »La Cage aux Folles«. Zwei Jahre hat sich das Team aus der Bar jeder Vernunft auf die Neuproduktion vorbereitet und wollte damit »nur« gepflegt unterhalten. Jetzt aber wird das 1973 in Paris uraufgeführte, ab 1983 mit immensem Erfolg den Broadway erobernde Stück um ein schwules Paar gewissermaßen zur scharf wehrenden Waffe wider internationale Intoleranz. In 80 Ländern ist Homosexualität strafbar, in acht Staaten steht darauf sogar der Tod, außer im Iran jüngst in Uganda. Beschämt erinnert man sich zudem an Massendemonstrationen von Gegnern der Homo-Ehe in jenem Frankreich, das mit Napoleons Code civil die liberalste Gesetzgebung Europas besaß. So wird ein original frankophones Musical wieder zum Politikum.

Seine Berlin-Premiere erlebte es 1985 in Helmut Baumanns Inszenierung am Theater des Weste...


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