Rio bezahlt mit dem »Surreal«

Je näher die WM rückt, desto teurer wird das Leben in Rio de Janeiro. Die Bewohner wehren sich mit einer Fantasie-Währung

  • Diana Renée und Juliane Wienß, Rio de Janeiro
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Hamburger für 30 Euro und Getränkepreise zum Verarmen - die Einwohner der WM-Metropole Rio können sich die eigene Stadt oft kaum noch leisten. Aber sie wollen sich wehren.

Noch ist die Fußball-Weltmeisterschaft nicht angepfiffen, und die Olympischen Sommerspiele 2016 scheinen weit weg. Doch dass Rio de Janeiro bei Sportsfreunden und Touristen mehr denn je in den Fokus gerät, haben seine Bewohner längst gemerkt - an den Preisen nämlich, die den Stadtbewohnern gehörig über den Kopf wachsen.

Die »Cariocas«, Rios Einwohner, haben eine kreative Form des Protests gegen einen um sich greifenden Wucher gefunden. Auf der Facebook-Seite »Rio Surreal« laden sie Fotos von überteuerten Mahlzeiten und unverschämten Rechnungen hoch.

Doch nicht nur digital wird angeprangert. Die Bewegung bietet auch den »Surreal« als parallele Schmäh-Währung zum Brasilianischen Real zum Ausdrucken an: Statt dem Lorbeer-bekränzten Bildnis der Republik, das normalerweise Geldscheine und Münzen schmückt, blickt dem Betrachter der spanische Surrealismus-Künstler Salvador Dalí entgegen. In mehreren brasilianischen Städten sind...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.