Von Bosnien in die Uckermark

Saša Stanišic versucht sich an Heimatkunde

  • Michael Hametner
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Der Roman zeichnet das Porträt des fiktiven uckermärkischen Ortes Fürstenfelde, verwandt dem realen Ort Fürstenwerder. Aber wie das eine dem andern gleicht, lohnt nicht geprüft zu werden. Denn dieses »Porträt eines Dorfes« ist ein Roman. Wenn schon getreu, dann im ästhetischen Sinn dem Schiller-Satz »Wer sich über die Wirklichkeit nicht hinauswagt, der wird die Wahrheit nie erobern«, der gegen Ende des Romans zitiert wird.

»Vor dem Fest« heißt der Roman, weil seine Handlungszeit sich auf die Nacht vor dem großen Fest beschränkt, an dessen Abend eine symbolische Figur verbrannt wird. Für die wichtige Statik des Scheiterhaufens sorgt eine Gerüstbaufirma aus Templin, schließlich soll sich nicht wiederholen, was 1599 geschah, als vier Häuser bei der Zeremonie Feuer fingen und sich zwei berüchtigte Räuber dem Flammentod entziehen konnten.

In der Nacht vor dem Festtag ist einiges los. Herr Schramm, einst Oberstleutnant eines R...


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