Das Vergangene ist eintätowiert

Yael Ronen inszenierte am Berliner Maxim Gorki Theater ein Stück über Jugoslawien: »Common Ground«

  • Volker Trauth
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Schaut man auf die bisherigen Stücke und Inszenierungen der 38-jährigen israelischen Regisseurin Yael Ronen, fallen zwei Grundthemen auf: die aktualisierende Umformung von Stücken der dramatischen Weltliteratur und die konfliktreichen Kollektiverfahrungen von jungen Menschen verschiedener Nationalität an verschiedenen Brennpunkten der jüngeren Geschichte.

In ihrer Dresdner »Antigone«-Adaption siedelte sie das Geschehen im Nahen Osten an und machte aus Ismene, der Schwester der Titelheldin, eine Muslima, die vom Wahlkämpfer Kreon als Beispiel für gelungene Integration vorgeführt wird. Die Inszenierung »Dritte Generation« an der Berliner Schaubühne dagegen brachte die dramatischen Schicksale junger israelischer, palästinensischer und deutscher Bürger in Form von persönlichen Bekenntnissen auf die Bühne.

Mit »Common Ground« wendet sie sich einem anderen historischen Schlachtfeld zu, den blutigen Auseinandersetzungen in Ex-J...


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