Ein Stück Alltag mitnehmen

In Niedersachsen wurde ein Dorf für Demenzkranke eröffnet - es ist das erste bundesweit

Deutschlands erste Dorfanlage für Demenzkranke ist im niedersächsischen Hameln eröffnet worden. Es soll den Erkrankten ein weitgehend selbst bestimmtes Leben in Gemeinschaft ermöglichen.

Frühstücken, danach im Gemüseladen ein paar Möhren für den Eintopf kaufen, dann zu Hause das Mittagessen zubereiten. Während es kocht, frische Handtücher im Bad aufhängen. Alltägliche Verrichtungen. Für viele alte Menschen sind sie kleine, aber wichtige Rituale, die dazugehören zum normalen Tageslauf. Fallen sie weg, weil Demenz ins Pflegeheim führt, verlieren die Erkrankten ein Stück ihrer vertrauten Lebensstruktur. Diesen Verlust, diese zusätzliche Belastung zu vermeiden, ist das Ziel des Demenzdorfes in Hameln. Für gut sechs Millionen Euro ist es am Rande der 58 000 Einwohner zählenden Stadt im Weserbergland gebaut worden.

»Tönebön am See« nennt sich die Siedlung, in der 52 Menschen ein neues Zuhause finden. Der Name besagt: Das Dorf gehört zur Tönebön-Stiftung. Sie ist dem 1940 verstorbenen Ziegeleibesitzer Julius Tönebön zu verdanken. Testamentarisch hatte er verfügt, dass sein gesamtes Vermögen der Altenpflege zugute kom...


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