Der mikroskopische Blick

Im Porträt: Hanna Hegenscheidt, die in den Uferstudios ihre Choreografie »Don’t recognize me« zur Uraufführung bringt

  • Volkmar Draeger
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Hanna Hegenscheidt ist keine Fließbandchoreografin. Jedes Jahr stellt sie eine Arbeit vor. An ihrem neuen Stück hat sie fast neun Monate gefeilt. Ihr Quartett »Don’t recognize me« basiert auf dem Filmklassiker »Imitation of Life«, den der vor den Nazis emigrierte deutsche Regisseur Douglas Sirk 1959 in Hollywood drehte und dem eine frühere Roman-Verfilmung von 1934 zugrunde liegt.

Darin geht es, für jene Zeit mutig genug, sozialkritisch um einen Rassenkonflikt anhand zweier fein verknüpfter Mutter-Tochter-Beziehungen. Sirk verändert die weibliche Hauptfigur von einer Geschäftsfrau in eine ehrgeizige Aktrice am Broadway, baut Revuenummern ein. Eine solche Einlage nutzt Hegenscheidt für ihr Stück. Das erforscht die Verknüpfung von Körpersprache, Geste und Text, nutzt durchgängig Filmpassagen, trennt Bewegung und Wort, fragmentiert sie neu, gewinnt so eine Art abstrakter Essenz des Films mit seinen häufig melodramatischen Wendung...


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