Frei nach 48 Jahren

Der Japaner Iwao Hakamada darf die Todezelle verlassen

Es ist ein bewegender Tag für Iwao Hakamda. Nach 48 Jahren im Todestrakt kommt der 78-Jährige plötzlich frei. Aber eine Frage bleibt: War er unschuldig am Mord an einer vierköpfigen Familie?

Tokio. Fast ein halbes Jahrhundert hat er in der Todeszelle gesessen - und nach neuestem Stand könnte er unschuldig sein: Der Prozess gegen den 78-jährigen Japaner Iwao Hakamada soll nach einer Entscheidung des Bezirksgerichts im zentraljapanischen Shizuoka neu aufgerollt werden.

Unsicheren Schrittes verließ Hakamada am Donnerstag das Gefängnis in Tokio. Sein Todesurteil ist so lange ausgesetzt. Die Staatsanwaltschaft legte Einspruch ein. Dennoch durfte der gebeugte alte Mann das Gefängnis noch am selben Tag verlassen. In einem Indizienprozess war er 1968 wegen mehrfachen Mordes zum Tode verurteilt worden.

Japan gehört zu den Staaten, in denen die Todesstrafe noch verhängt und vollstreckt wird, 2013 waren es acht Fälle. So musste Hakamada seit dem Urteilsspruch jederzeit damit rechnen, dass er hingerichtet wird.

Das Bezirksgericht von Shizuoka ordnete an, dass Hakamada einen neuen Prozess bekommen müsse. Der Richte...


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