»Übereinstimmung der Werte« trotz bleierner Jahre

Die Wirtschaftsbeziehungen der BRD zur brasilianischen Militärdiktatur waren durch Menschenrechtsverletzungen nicht zu trüben

  • Christian Russau
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

In der 21-jährigen Diktatur Brasiliens wurden Bürgerrechte außer Kraft gesetzt und Menschen verhaftet, gefoltert oder ermordet. Die wirtschaftlichen Beziehungen zur BRD belastete das nicht.

In Brasilien herrschte seit 1964 die Militärdiktatur, besonders schlimm wurde es ab 1968, als der Präsident, Marschall Artur da Costa e Silva, den berüchtigten Institutionellen Akt Nr. 5 erließ. Dieses in Brasilien als AI-5 bekannte Dekret gab ihm die Befugnis, die Arbeit des Parlaments zu unterbinden, Politiker ihres Amtes zu entheben und die Repression noch weiter zu verschärfen.

Neuesten Untersuchungen zufolge wurden während der brasilianischen Militärdiktatur von den Repressionsorganen 475 Menschen ermordet oder sind seither verschwunden, 24 560 Personen wurden verfolgt. Die dem Justizministerium unterstellte Amnestiekommission zur Anerkennung politischer Verfolgung zur Zeit der Militärdiktatur zählte 2008 über 70 000 Anträge auf staatliche Anerkennung der politischen Verfolgung und entsprechende Entschädigungszahlungen. In Anlehnung an den Spielfilm »Die bleierne Zeit« (1981) der deutschen Regisseurin Margarethe von Trott...


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