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Jonny K.: Revision der Täter abgelehnt

  • Lesedauer: 2 Min.

Knapp anderthalb Jahre nach der tödlichen Prügelattacke gegen den jungen Jonny K. hat der Bundesgerichtshof die Gefängnisstrafen gegen sechs Angreifer bestätigt. Ihre Revisionen wurden als unbegründet verworfen, wie das Berliner Landgericht am Montag mitteilte. Damit ist das Urteil des Landgerichts vom August 2013 rechtskräftig. Der brutale Angriff nahe dem Alexanderplatz hatte bundesweit Entsetzen und eine neue Debatte über Jugendgewalt ausgelöst. Jonny K. war im Oktober 2012 nach einem Barbesuch von einer Gruppe junger Männer mit Tritten und Schlägen malträtiert worden. Die Angreifer kannte er nicht, er wollte einen Streit schlichten. Der 20-Jährige starb wenig später.

Fünf Angreifer müssen nun ihre Freiheitsstrafen wegen gefährlicher Körperverletzung antreten. Sie waren bislang auf freiem Fuß, ein Sechster sitzt bereits ein. Drei Erwachsene bekamen zwei Jahre und acht Monate, zwei weitere müssen nach Jugendrecht zwei Jahre und drei Monate in Haft. Als das Urteil fiel, waren die Täter zwischen 20 und 25 Jahre alt. Sie bekommen laut Gericht nun ihre Ladung zum Haftantritt. Keiner der Verurteilten hatte eine Verantwortung für den Tod des Schülers übernommen.

Der schon wegen Gewalt vorbestrafte Haupttäter Onur U. sitzt bereits hinter Gittern, der Ex-Boxer war zu viereinhalb Jahren Gefängnis wegen Körperverletzung mit Todesfolge verurteilt worden. Der Deutsch-Türke war laut Urteil Auslöser des tragischen Geschehens. Er hatte demnach Jonny einen wuchtigen Faustschlag ins Gesicht versetzt und damit das Signal für die anderen Schläger gegeben. dpa/nd

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