Grillen 181 Mal bestraft

Treptow-Köpenicker Ordnungsamt zieht positive Bilanz und plant 2014 verstärkte Präsenz an Badestellen

  • Steffi Bey
  • Lesedauer: 2 Min.
Präsenz und Aufklärung zeigen Erfolg: Der Treptow-Köpenicker Stadtrat für Jugend und öffentliche Ordnung, Gernot Klemm (Linkspartei) zog am Mittwoch eine positive Bilanz.

Seit zwei Jahren ist das Grillen im Treptower Park offiziell verboten. Begründet wurde das vom Treptow-Köpenicker Bezirksamt damals mit den »schwerwiegenden Folgen für das Gartendenkmal«. Schließlich hinterließen die Brutzeler im Park an den Wochenenden jedes Mal ein Chaos auf dem Areal an der Bulgarischen Straße. Überall lag Müll, zudem wurden Äste abgebrochen und als Feuerholz verwendet.

Nachdem Ordnungsamtsmitarbeiter 2012 zunächst grillende Parkbesucher ermahnten und Flyer verteilten, in denen verständlich in fünf Sprachen auf das Verbot hingewiesen wurde, gab es 2013 eine Offensive: »Wir haben einen besonderen Schwerpunkt auf die Durchsetzung des Grillverbotes gelegt«, betont der Stadtrat für Jugend und öffentliche Ordnung Gernot Klemm (LINKE).

So wurde bereits vor der Grillsaison mit einer breit angelegten Öffentlichkeitskampagne darüber informiert. Dazu gehörte unter anderem das Anbringen von Schildern mit leicht verständlichen Piktogrammen. Zudem waren an Schönwetter-Wochenenden Ordnungsamts-Streifen mit jeweils zwei bis drei Mitarbeitern unterwegs. »Verstöße wurden konsequent geahndet«, betont Klemm. Solche Zuwiderhandlungen gegen das Berliner Grünanlagengesetz können, je nach entstandenem Schaden, mit einem Bußgeld bis zu 2500 Euro bestraft werden. Im vergangenen Jahr ging das Ordnungsamt gegen 181 Verstöße gegen Grillen im Park vor. »Durch die verstärkte Präsenz der Mitarbeiter ist es gelungen, eine weitestgehende Akzeptanz des Grillverbotes zu erreichen«, sagt der Stadtrat. Mit dem Ergebnis: Der Treptower Park ist wieder sauberer geworden. Außerdem gebe es einen positiven Nebeneffekt. »Immer weniger leinenlose Hunde sind unterwegs.«

Präsent werden Mitarbeiter des Ordnungsamtes dort auch weiterhin vor allem an den Wochenenden sein. Das trifft aber ebenso auf den Bereich der Badestellen in Treptow-Köpenick zu. Wildes Parken rund um den Großen und Kleinen Müggelsee habe 2013 dazu geführt, dass Rettungswege zugestellt waren. »An einem einzigen Wochenende im Juli ahndeten die Mitarbeiter 500 Verstöße«, macht Klemm deutlich. Er fordert die Badenden auf, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen oder eben einen etwas längeren Weg in Kauf zu nehmen.

In den kommenden Wochen kontrolliert das Amt, das versucht, den Spagat zwischen Ordnungsbehörde und Dienstleistungsverwaltung zu meistern, verstärkt Fahrradfahrer. Gernot Klemm kündigt an, konsequent gegen das Radeln auf Gehwegen vorzugehen. In der Bölsche-, der Dörpfeld- sowie der Brückenstraße sind die Mitarbeiter beispielsweise eingesetzt.

In Treptow-Köpenick ist das Grillen im Landschaftspark Johannisthal/Ostfuge und im Schlesischen Busch (Am Flutgraben) erlaubt.

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