Diskus-Buntbarsche und brasilianische Welse

Danny Plotzke fand keinen Job in seinem Beruf und machte einen Großhandel für Aquarianer auf

  • Bernd Baumann
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.
Danny Plotzke machte sein Hobby zum Beruf. In über 1000 Aquarien bietet er in der Schulstraße in Brieske-Senftenberg alles, was die Herzen der Aquarianer höher schlagen lässt. In glasklarem Wasser schwimmen über eine Million Zierfische - schillernde Guppys, prächtige Diskusbuntbarsche oder seltene brasilianische Welse. Hinzu kommen noch jede Menge exotische Wasserpflanzen. Möglich wurde dies alles erst durch die Hilfe der Bürgschaftsbank Brandenburg, die dem 28-Jährigen einen Kredit ermöglichte. »Das hier ist eine musterhaft verlaufene Existenzgründung«, rühmt der Geschäftsführer der Bürgschaftsbank, Milos Stefanovic. In der strukturschwachen Region um Senftenberg beschäftigt Plotzke 19 Mitarbeiter. Den Umsatz konnte er in den vergangenen zwei Jahren jeweils verdoppeln. »Bereits seit meiner Kindheit ist Wasser und was darin schwimmt für mich die große Faszination«, erklärt der Unternehmer. Nach einer Ausbildung zum Außenhandelskaufmann fand der keine Stelle. »Ich wollte aber in der Region bleiben und nicht wie viele meiner Altersgefährten in den Westen abwandern«, erinnert sich Plotzke. Der Handel mit tropischen Fischen war für ihn dann der Ausweg. »Wir haben in der Region 185 Zoofachgeschäfte, aber keinen einzigen Großhändler«, hatte er herausgefunden. Bevor Plotzke seinen Betrieb »Interfisch« Ende Juni 2001 eröffnete, machte er sich in vielen Teilen der Welt bis nach China kundig, wie der Handel mit tropischen Zierfischen funktioniert. Los ging es in einer kleinen Baracke mit einem Tagesumsatz von rund 30 Euro. Von dem bescheidenen Startkapital von 3000 Euro kaufte Plotzke 200 Aquarien. Heute empfängt der »fischverrückte« Firmenchef seine Kunden in einer 4000 Quadratmeter großen Halle. In riesigen Behältern schwimmen etwa 10 000 japanische Kois, von denen jeder ein anderes Farbenmuster trägt. Die Farbkarpfen erfreuen sich inzwischen auch in Deutschland bei Gartenteichbesitzern großer Beliebtheit, denn einige sind auch für den kleinen Geldbeutel erschwinglich. Die Preisspanne reicht von 2,99 Euro für Jungfische bis zu 7000 Euro für echte Prachtexemplare mit einer exzellenten Färbung. Die teuren holte Plotzke aus Japan. Dort sucht man von 10 000 Jungtieren nur fünf bis zehn aus, um sie aufzuziehen. Der Rest wandert in den Suppentopf. Allein im vergangenen Jahr importierte Plotzke etwa 100 000 Kois. 2006 sollen es doppelt so viele sein. Seine Geschäfte wickelt der Firmeninhaber vor allem mit Züchtern in Singapur, Indien, Sri Lanka, Japan, Israel, Peru, Kolumbien oder Brasilien ab. In noch mehr Länder werden die Zierfische und Wasserpflanzen wieder exportiert. Plotzke verfügt bereits über drei eigene Zoofachmärkte in Peitz, Hoyerswerda und Esterwerda. Aquarianer können sich aber auch direkt in der riesigen Halle im zu Senftenberg geh...

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