Paul Kagame regiert mit eiserner Faust

Ruandas Staatschef mit militärischer Vergangenheit hält viel von Entwicklung und wenig von Demokratie

Seit 1994 hält Paul Kagame in Ruanda die Zügel in der Hand. In jenem Jahr war Kagame als Anführer der Tutsi-dominierten Guerilla der Patriotischen Front Ruandas (FPR) aus dem ugandischen Exil zurückgekehrt. Dorthin war er 1959 im Alter von zwei Jahren mit seiner adeligen Familie vor einer sozialen Revolte von Hutu geflüchtet. Unter seiner Führung gelang es, das für den Völkermord verantwortliche Regime von Hutu-Chauvinisten zu stürzen und viele Täter in die Flucht zu schlagen.

Seit 2000 amtiert Paul Kagame als gewählter ruandischer Präsident, doch schon zuvor war er als Verteidigungsminister derjenige, ohne den in Ruanda nichts ging. Kagame selbst hat immer wieder betont, dass der Konflikt zwischen Hutu und Tutsi nur vordergründig ethnisch, in Wirklichkeit aber komplexer Natur sei und bis in die Kolonialzeit zurückreiche. Ruandas Zukunft hat sich der Optimist Kagame schon vor Jahren ausgemalt: »Mehr Frieden, mehr Stabilität, m...


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