Mord an Fotografin: Rache für NATO-Angriffe

Täter verweist in Verhör auf Luftschläge / Rund sieben Millionen gehen zur Präsidentenwahl / Fast 1000 Wahlzentren wegen Sicherheitslage geschlossen / Auszählung beginnt am Sonntag

Kabul. Der Mörder der deutschen Fotografin Anja Niedringhaus hat als Motiv Rache für NATO-Luftangriffe auf sein Dorf in Afghanistan angegeben. Das habe der Polizist in einem Verhör ausgesagt, erklärte ein Sprecher der Polizei in der afghanischen Unruheprovinz Chost am Samstag. Die 48-jährige Niedringhaus war am Freitag von dem Kommandeur eines Polizei-Kontrollpunkts erschossen worden, eine kanadische Kollegin der amerikanischen Nachrichtenagentur AP wurde schwer verletzt. Der Polizist hatte mit den Worten »Allahu Akbar« (Gott ist Groß) das Feuer auf sie eröffnete. Der Leichnam von Niedringshaus wurde am Samstag nach Deutschland überführt. Die Fotografin war für ihr Werk mehrfach ausgezeichnet worden, unter anderem mit dem renommierten Pulitzer-Preis für ihre Berichterstattung im Irak.

Beide waren zusammen in Chost, um über die Präsidentschaftswahl zu berichten. Nach Schätzungen der Wahlkommission (IEC) beteiligten sich am Sams...


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