Alles Armee im »Atze«

Ausstellung über DDR-Comics entlarvt Agitation, ist aber selbst bloß Propaganda

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Über die Bildergeschichten in »Atze« und »Mosaik«, die im Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus gezeigt werden, muss sich der Betrachter selbst ein Bild machen. Die Begleittexte enttäuschen.

Die Zeichner und Texter der DDR-Comics »Atze« und »Mosaik«, die ab 1955 monatlich in Millionenauflage erschienen sind, haben die Geschichte verdreht, dem Soldatentum gehuldigt und rassistische Sichtweisen verbreitet. Dieser Eindruck entsteht in der Ausstellung »Atze und Mosaik. Das Geschichts- und Politikbild der Zeit von 1914 bis 1989 in DDR-Comics«. Die ist gegenwärtig im Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus zu sehen. Vorher wurde sie beim Kunstverein Tiergarten in Berlin gezeigt, und anschließend kommt sie noch in die Galerie der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig.

Warum sich kaum ein Leser erinnern wird, dass »Atze« und »Mosaik« wirklich so gewesen sein sollen wie geschildert? Warum eine Betrachterin der Ausstellung verblüfft erzählt, sie habe den »Atze« früher ihrem Sohn gekauft und sei sich gar nicht bewusst gewesen, wie massiv darin Militärpropaganda gemacht wurde?

Weil es so nicht stimmt! Freilich such...


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