Baden-Baden, Dostojewskis Frust und die Krim-Krise

Rund 18 800 russische Gäste zählte der Kurort am Schwarzwald im vergangenen Jahr - Sanktionen gegen Moskau können die Stadt sehr treffen

  • Susanne Kupke, Baden-Baden
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Sanktionen gegen Russland? In Baden-Baden, dem »russischsten« Ort Deutschlands, hält man davon naturgemäß nicht viel. Das hat nicht nur finanzielle Gründe.

Baden-Baden hat neuerdings de facto zwei russische Partnerstädte: Sotschi und Jalta. Letztere liegt auf der Insel Krim. Die gehört zwar eigentlich zur Ukraine, ist aber seit kurzem von Russland annektiert. Im Badischen sieht man das ganz pragmatisch. Der Kurort liebt seine Russen. Mögliche Sanktionen gegen Russland oder eine Ausweitung der Reisebeschränkungen betrachtet man mit Sorge - die könnten den 50 000-Einwohner-Ort am Rande des Schwarzwalds empfindlich treffen. Aber darum geht es nur zum Teil.

Schließlich waren es neben den Franzosen die Russen, die dem Ort im 19. Jahrhundert zur Berühmtheit verhalfen: Damals weilten Dichter wie Fjodor Dostojewski, Iwan Turgenjew, Lew Tolstoi, Nikolai Gogol oder Wassili Schukowski in der Kurstadt. Auch viele Adelige und drei Zaren kamen nach Baden.

Rund 18 800 russische Gäste zählte Tourismus-Chefin Brigitte Goertz-Meissner allein im vergangenen Jahr. Das sind zwar nur fünf Prozen...


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