Leerlaufendes Theorietheater nach Kafka, Walser und Marx

P14, das Nachwuchsensemble der Volksbühne, spielt »Das K.«

Wenig Kapital, viel Bürokratieermüdung à la Kafka und etwas juvenil-trotziges Aufbegehren aus Robert Walsers Dienerschulenroman »Jakob von Gunten« bietet P14, das Nachwuchsensemble der Volksbühne, in seiner neuen Produktion »Das K.«. Das ist zunächst recht enttäuschend, hatte der Ankündigungstext doch eine »Entschlüsselung der Botschaften des Kapitals« versprochen und sich dabei explizit auf die von Marx in den Begriff der industriellen Pathologie gefassten Beschädigungen des Lebens durch die kapitalistische Gesellschaftsordnung bezogen.

Bis zu Marx drang das zehnköpfige Ensemble im Verlaufe der etwa anderthalb Stunden allerdings gar nicht vor. Vielmehr entfaltete es im rohen Putz- und Ziegelquader des 3. Stocks der Volksbühne - zum Teil recht gekonnt, zum Teil aber auch dem sperrigen Textmaterial unterliegend - die Bürokratie- und Bestrafungshölle, die Kafka in seinen Romanen »Der Prozess« und »Das Schloss« sowie der Erzählun...


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