Museumsreif

Games Week auf der Karl-Marx-Allee

  • Elke Koepping
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Nostalgie - das ist das Erstaunen darüber, dass die eigene Jugend schon zum Kapitel in den Geschichtslehrbüchern geworden ist. Gleichzeitig umschreibt das Wort die Sehnsucht nach einer Zeit, die in der Erinnerung rosafarbene Ränder hat. Die nicht mehr richtig greifbar ist, aber so ein schmerzvolles Ziehen auslöst wie Heimweh nach einem anderen, einem besseren Leben.

Das Computerspielemuseum an der Karl-Marx-Allee ist ein solcher Ort. Schon im Eingangsbereich überlagern sich zwei nostalgieauslösende Epochen: die ältere ist die Zeit des Aufbruchs in den 50er Jahren der DDR, als der Begriff Sozialismus noch den Beigeschmack einer lebbaren Utopie enthielt, ein altmodisches Mosaik an der Wand hinter dem Kassentresen und eine großzügig geschnittene Wendeltreppe künden davon. Die Treppe endet heute im Nichts einer nachträglich eingezogenen Zwischendecke und ist damit ihrer Funktion des Wohinführens beraubt. Einst war sie Teil des mon...


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