Jedes Jahr im Frühling: Das große Putzen

Vor 95 Jahren fand in Moskau der erste Subbotnik statt: Heute helfen Facebook und Co. beim Organisieren

  • Ulf Mauder, Moskau
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Hunderttausende Russen putzen traditionell im Frühjahr unentgeltlich ihre Stadt - ihn gab es auch in der DDR. Moskau feiert nun 95 Jahre Subbotnik.

In ihren hellblauen Schutzanzügen sehen sie aus wie bei einem Einsatz gegen eine Chemiekatastrophe. Doch für die Mitarbeiter des Moskauer Stadtbetriebs Gormost geht es nur um den Frühjahrsputz in Europas größter Stadt - den Subbotnik. Hier im zentralen Park am Ukrainski-Boulevard streichen sie mit schwarzer Farbe Zäune und Laternen, andere stopfen Unrat in Müllsäcke, wiederum andere schrubben den Brunnen.

Subbotnik - benannt nach dem russischen Wort Subbota für Samstag - heißt dieser freiwillige Arbeitseinsatz, der wohl größte dieser Art mit langer Geschichte. Auch in der DDR gab es einst Subbotniks, damals sogar in einem Arbeiterlied auf Deutsch besungen. Und mancherorts hat diese Tradition auch die Wende unbeschadet überstanden. In Moskau wird dieser Tage an den 95. Jahrestag des ersten Subbotniks erinnert.

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