Dem Osten gehen die Mediziner aus

Neue Bedarfsrichtlinien kaschieren Ärztemangel

  • Harald Lachmann
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Gehlberg. »Alt darfst du werden, aber nicht krank«, sagt Hans Lehrke sarkastisch. Denn allzu oft bekam der Bürgermeister vom thüringischen Gehlberg selbst schon diesen Spruch zu hören. Er galt der fehlenden Hausarztpraxis in dem thüringischen Dorf. Dabei hatte der Parteilose, der den 600-Seelen-Ort im Ehrenamt führt, bereits viel unternommen. Er sprach in Ärztehäusern von Nachbarorten vor, schaltete die Kassenärztliche Vereinigung in Weimar ein. Doch eigentlich, so findet er, sei der Landarztmangel, wie er nicht nur Gehlberg betrifft, »doch eine politische Frage«.

Und die Politik handelt auch, nur wie? So kommen die politischen Spitzenverbände von Ärzteschaft und Krankenkassen nicht etwa auf die Idee, junge Mediziner gezielt zu fördern, damit sie aufs Land gehen, wie es Thüringens Hausärzteverbandschefin Silke Vonau rät. Nein, lieber manipulieren sie die Bedarfsrichtlinien. Und so fehlen in Thüringen seit 2013 offiziell plötzl...


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