Chemie gegen Bakterien

Ein Pathologe entwickelte im vorigen Jahrhundert die Vorläufer der Antibiotika

Vor 50 Jahren starb der Mediziner Gerhard Domagk. Er begründete mit seinen Forschungen die antiinfektiöse Sulfonamid-Therapie.

Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein kam die Diagnose Lungen- oder Hirnhautentzündung häufig einem Todesurteil gleich. Denn trotz intensiver Forschung hatten Mediziner noch immer kein Heilmittel gegen solche bakteriellen Erkrankungen gefunden. Ein entscheidender Durchbruch gelang im Dezember 1932 dem deutschen Pathologen Gerhard Domagk von den Bayer-Werken in Elberfeld. In seinem Labor verabreichte er Mäusen, die zuvor mit Streptokokken infiziert worden waren, einen roten Azofarbstoff. Während die damit behandelten Tiere überlebten, starben andere infizierte Mäuse rasch an der Infektion.

Um festzustellen, ob der rote Farbstoff, den Domagk »Streptozon« nannte, auch bei Menschen wirkt, wurden mehrere Testreihen gestartet. Als diese noch liefen, ereignete sich, wie so oft in der Medizingeschichte, eine schicksalhafte Begebenheit: Domagks sechsjährige Tochter Hildegard bohrte sich bei einem Sturz eine Nadel in die Hand. Und obwohl ...


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