99 Jahre danach: Türkei übermittelt Armeniern erstmals »Beileid«

Begriff »Völkermord« wird allerdings weiterhin vermieden

Fast hundert Jahre nach dem Massaker an den Armeniern im Ersten Weltkrieg hat die Türkei erstmals den Nachkommen der Opfer offen ihr Beileid übermittelt. Die Türkei wünsche sich, dass die Opfer »in Frieden ruhen« und übermittle den »Enkeln« der getöteten Armenier ihr Beileid, erklärte Regierungschef Recep Tayyip Erdogan am Mittwoch. Als Völkermord betrachtet die Türkei die Vorkommnisse indes weiterhin nicht.

Der 24. April 1915 gilt als der Tag, an dem die Deportationen und Massaker an der armenischen Minderheit begannen. Erdogan verbreitete seine Erklärung nun am Vortag des 99. Jahrestags. Während Armenien selbst ebenso wie viele andere Länder die Ereignisse im Osmanischen Reich als gezielten Völkermord der damals regierenden Jungtürkenbewegung betrachtet, lehnt die Türkei den...


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