»Die Paradoxie des Rechts«

Der Berliner Rechtsanwalt Wolfgang Kaleck vertritt Edward Snowden

Als ich das Büro des Berliner Rechtsanwalts Wolfgang Kaleck betrete, bittet er mich, noch einen kleinen Moment draußen zu warten: Er müsse noch schnell etwas am Computer erledigen. In der lichtdurchfluteten obersten Etage eines Gewerbehofes in Berlin-Kreuzberg, in der sich heute die Büros des European Center for Constitutional und Human Rights (ECCHR) befinden, fallen mir zwei Dinge auf und ein. Zum einen die großformatigen gerahmten Schwarz-Weiß-Fotos des chilenischen Fotografen José Giribás, die den Beginn der Transition auf den Straßen Chiles 1988 bis 1990 zeigen: Demonstranten, Polizeigewalt und immer wieder das »No!« zu Pinochets Referendum im Oktober 1988. Zweitens fällt mir ein, das Telefon auszuschalten. Dass dieses smarte Gerät nicht nur in den ungünstigsten Momenten klingelt, sondern im Zweifel auch eine Wanze sein kann, die der Nutzer freiwillig bei sich trägt, ist spätestens seit den Enthüllungen des Whistleblowers Edwar...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.