UNTEN LINKS
Wer glaubt, dass der Staatsapparat in Russland derzeit genug zu tun hätte mit der Ukraine-Krise und allen angrenzenden Unannehmlichkeiten, der irrt. Die laufenden, immerfort anstehenden und nie als erledigt zu betrachtenden Aufgaben eines ordentlichen Behördenwesens werden auch in schweren Zeiten nicht vernachlässigt. Letztes Jahr beispielsweise wurde die so genannte Schwulenpropaganda unter Strafe gestellt, und jetzt gibt es ein Gesetz zum Verbot von Schimpfwörtern in Medien, Filmen und in der Kunst. Das kommt leider einem erheblichen kulturellen Kahlschlag gleich, denn die russische Sprache verfügt über einen reichen Schatz an saftigen, drastischen, markerschütternden Flüchen. Die müssen wohl nun aus dem literarischen und filmischen Erbe und Schaffen sauber entfernt werden; durch Streichungen oder Überblendungen. In den USA gibt es für Letzteres einen schrillen Computerton. Was heißt eigentlich »beep« auf Russisch?
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