Das Sprungbrett in der Balanstraße

Junge Flüchtlinge haben oftmals Probleme, einen Ausbildungsplatz zu bekommen - ein Pilotprojekt in München eröffnet neue Chancen

  • Rudolf Stumberger, München
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Berufsschulpflicht gibt es nur für jene, die sich in Ausbildung befinden. Oder jünger als 18 Jahre sind. Was aber machen junge Flüchtlinge, die schon älter sind, aber ohne Beruf? Ein Bericht aus München.

Das große, dreistöckige Gebäude an der Münchner Balanstraße Nr. 208 weist noch immer den großen und tragfähigen Lastenaufzug auf, früher fertigte hier die Firma Siemens. Auch heute wird mit Maschinen produziert: Allerdings keine Waren, sondern Bildung. In der Metallwerkstatt steht Reza an einer Bohrmaschine und hat vorschriftsmäßig eine Schutzbrille aufgesetzt, während er das Werkstück bearbeitet. »Mit gefällt der Unterricht sehr gut«, sagt der 18-Jährige, nur »GSE« bereite ihm Probleme. »GSE« meint »Geschichte, Sozialkunde, Erdkunde« - das ist eines der Fächer hier an der Berufsschule für junge Flüchtlinge. Reza stammt aus Afghanistan und bereitet sich an der Balanstraße in einem bayerischen Pilotprojekt auf eine Ausbildung vor.

Es ist ein wegweisendes Projekt. Die Schule an der Balanstraße ist eine von mehreren derartigen Bildungsstätten in Bayern und nennt sich offiziell »Städtische Berufsschule zur Berufsvorbereitung«. Ber...


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