Bedingt demokratiebereit

Die »Spiegel«-Affäre, der die ARD einen Politkrimi widmet, schuf einen Mythos, dem das Magazin selten gerecht wurde

Wenn jemand Informationen veröffentlicht, die einer Regierung ungelegen kommen, wirft das bei vielen Menschen offenbar unweigerlich die Frage auf: Held oder Verräter? Zunächst muss geklärt werden, ob der Betreffende befugt war, sich zu äußern. Wird die Erlaubnis erteilt, darf er kein Feigling sein. Das wäre enttäuschend. Unter dem Titel »Held oder Verräter?« steht auch der Artikel von Stefan Aust, von 1994 bis 2008 Chefredakteur des »Spiegel«, im Arte-Magazin. Anlass war die Ausstrahlung des Politkrimis »Die Spiegel-Affäre«, der am heutigen Mittwoch im Rahmen eines Themenabends in der ARD gezeigt wird und sich auf das Ringen zweier großer Männer, Franz Josef Strauß und Rudolf Augstein, konzentriert.

Dramaturgisch ist das naheliegend. Dass Augstein aber, als Strauß sich bei einem Besuch in seiner Villa volllaufen ließ und über die »Roten« herzog, dessen Gefährlichkeit erkannt und danach alles daran gesetzt habe, ihn vom Kanzler...


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