Negativpreis »Betonkopf« fürs Gesundheitsressort
Potsdam. Der Negativpreis »Betonkopf« ging in diesem Jahr an das Gesundheitsministerium und an die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg. Mit dem Preis prangert der Allgemeine Behindertenverband Brandenburg seit 2004 Einrichtungen oder Personen an, die aus seiner Sicht die Belange von Behinderten vernachlässigen. Noch immer seien zu wenig Arztpraxen barrierefrei und es werden nur langsam mehr, erklärte der Verband. Das liege auch daran, dass zu selten Bauprojekte gefördert werden. Alrun Kaune-Nüßlein, Sprecherin des Gesundheitsministeriums, nannte die Wahl »nicht gerechtfertigt«. Das Ministerium unterstütze die Forderungen nach einem barrierefreien Zugang zu Arztpraxen. Etwa die Hälfte der Praxen seien bereits barrierefrei, Neubauten müssten es sogar sein. Eigene Fördermittel für Umbauten habe das Ministerium gar nicht. Der Landtagsabgeordnete Jürgen Maresch, selbst Vater einer schwerstbehinderten Sohnes, sprach von einem Missgriff bei der Preisverleihung. Schuld seien schließlich die niedergelassenen Ärzte. Die Kassenärztliche Vereinigung wollte sich nicht äußern. dpa/nd
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