Wie gemalt

Fotografien von Wols im Berliner Gropius-Bau

  • Marion Pietrzok
  • Lesedauer: ca. 5.5 Min.

Der Ausstellungstitel - »Der gerettete Blick« - weckt Interesse. Was wird hier geboten? Im ersten Moment meint man, nicht viel, ist enttäuscht. Zunächst sind Serien kleinformatiger Porträts zu sehen (vergrößerte Kontaktabzüge, wie sich herausstellt): jeweils eine Person in verschiedenen Kopf- bzw. Körperhaltungen, mit unterschiedlichem Gesichtsausdruck, in wechselndem Licht aufgenommen. Es sind Mannequins, Schauspieler, Schriftsteller, Künstler der Pariser Bohème der 30er Jahre. Manchmal posierend als Schlafende (»Sehen heißt, die Augen schließen.« - Wols) - sicher nicht mehr als ein Fotografentrick, denkt man, ein technisches Hilfsmittel, um den zu Fotografierenden die in normaler Haltung unvermeidliche Anspannung zu nehmen und damit dem Bildausdruck die künstliche Angestrengtheit. Man ist geneigt zu vermuten, es seien laienhafte Versuche eines angehenden Fotografen, sich Ausdrucksmöglichkeiten künstlerischer Fotografie zu erarbeit...


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