Wie der Zorn sein Werk vollendet

Reinhard Kaiser-Mühlecker: Sein Roman »Schwarzer Flieder« zeigt das Glück in seiner Bedrohtheit

Ein geradezu heiliger Zorn durchweht das Buch, in dem es immer wieder Ansätze zu Glück, dann aber wieder Abstürze ins Unglück gibt. Der aus Oberösterreich stammende Reinhard Kaiser-Mühlecker schreibt seit fünf Jahren Romane, die in seiner landwirtschaftlich geprägten Heimat spielen. 1982 geboren, ist er der Jüngste der wichtigen deutschsprachigen Autoren und vielleicht der wichtigste. Seine Themen holt er aus einem archaischen Fundus existenzieller Lebensfragen. Er behandelt sie in einer hierauf genau abgestimmten Sprache, zeichnet seine Figuren markant und zugleich diskret. »Schwarzer Flieder« ist ein literarisch hochrangiger, spannender Roman, der auf seiner idealen Länge von gut 200 Seiten viel Geschehen und abwechslungsreiche Färbungen unterbringt.

Ferdinand Goldberger ist auf einem Bauernhof großgeworden, den er verlässt, um in Wien ökologischen Landbau zu studieren. Er arbeitet erfolgreich in einem Ministerium, als er du...


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