Meister relevanter Operetten

Er ist vom gefeierten Staatskünstler zu einem der großen Vergessenen geworden, beinahe von einem Tag auf den anderen. Am 17. Mai 1989 gratulierte »ND« dem Komponisten Guido Masanetz noch zum 75. Geburtstag unter der Überschrift »Zeitgenössischer ›Klassiker‹ unseres Operettentheaters« und listete viele erfolgreiche Werke auf, darunter »In Frisco ist der Teufel los«, Masanetz’ grandiose Satire auf den korrupten Kapitalismus.

Nach der Wende verschwanden all diese Titel von den Spielplänen - und kehrten nie zurück. Weder »Frisco«, noch der Versuch einer sozialistischen Alltagsoperette »Mein schöner Benjamino«, nicht das Indien-Musical »Vasantasena«, und auch nicht seine fernöstliche Oper »Wundervogel«. All die Schöpfungen des nordböhmischen Künstlers, der sein erstes Kapellmeister-Engagement in Zittau hatte, der fürs Erich-Weinert-Ensemble der NVA preisgekrönte Soldatenlieder schrieb und dem man den Vaterländischen Verdie...