Gold-Rot-Schwarz für jedes Rathaus

Gotha, Geburtsort der ersten Dadaistin Hannah Höch, feierte heuer bereits die dritte Ausgabe der »Dadamenta«

  • Doris Weilandt, Gotha
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die Künstlerin Mary Bauermeister hält sich selbst für ein Fossil der 1960er. Entsprechend respektlos interpretiert sie die deutsche Flagge neu. Junge Künstler sind von der »Mutter des Fluxus« begeistert.

»Ich habe die Flagge wieder richtigherum gedreht«, sagt die Künstlerin. Mary Bauermeister. Sie besinnt sich mit der Farbsymbolik auf das Hambacher Fest von 1832: »Aus der Schwärze der Knechtschaft durch blutige Schlachten ans goldene Licht der Freiheit.«

Gotha, Geburtsort der ersten Dadaistin Hannah Höch und dieses Jahr nach Jena und Weimar Schauplatz der dritten »Dadamenta«, bekam anlässlich dessen kürzlich ein Bild dieser Deutschlandfahne geschenkt. »Wenn sie aufgehängt wird, kann jede Stadt eine solche Flagge bekommen«, erklärt die Künstlerin, die damit eine Debatte eröffnen will. Bauermeister hat ihr Leben lang für eine Erweiterung des Kunstbegriffs gestritten: »Kunst um des Geldes Willen ist keine Kunst. Wenn sich Kunst gesellschaftlich engagiert, hat sie etwas zu sagen.«

Mit der Umkehrung der Flagge will sie den Wahrnehmungshorizont verändern. Das Geistige, das das Volk der Dichter und Denker ausmache, stehe oben u...


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