»Es muss auch Flexibilität nach unten geben«

IG-BAU-Vorsitzender Robert Feiger über arbeitnehmerfeindliche Ausnahmen bei der Rentenreform

Robert Feiger ist seit September 2013 Vorsitzender der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU). Die viertgrößte Einzelgewerkschaft im DGB vertritt neben dem Bau-, Forst- und Recyclinggewerbe auch Gebäudereiniger, Gärtner und Floristen. Der gelernte Industriekaufmann kritisiert die vielen Ausnahmen, die die Koalition ins Rentenpaket geschrieben hat. Mit ihm sprach Grit Gernhardt.

nd: Am Freitag wird der Bundestag voraussichtlich das Rentenpaket beschließen. Die IG BAU hat sich immer für die abschlagsfreie Rente mit 63 für Beitragszahler mit 45 Versicherungsjahren ausgesprochen - und zwar ohne Wenn und Aber. Nun haben der Wirtschaftsflügel der Union und die Arbeitgeber ziemlich viele Ausnahmen durchgesetzt. Sind Sie trotzdem zufrieden?
Feier: Grundsätzlich begrüßen wir die Rente ab 63. Von den Ausnahmen, die in der Koalition vereinbart wurden, sind wir aber nicht begeistert. Insbesondere, dass auf Drängen der CDU/CSU zur Verhinderung angeblich anstehender Frühverrentungswellen vereinbart wurde, die letzten beiden Jahre Arbeitslosigkeit vor Erreichen des 63. Lebensjahres nicht als Beitragszeit anzurechnen. Diejenigen, die hart körperlich arbeiten, können zu diesem Zeitpunkt aus gesundheitlichen Gründen oft gar nicht mehr ihrem Beruf nachgehen.

Sie sehen keine Gefahr einer Frühverrentungswelle?
Nein, ...


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