»Was sollen wir nur tun?«

Misstrauen gegenüber Kiew und Angst vor Gewalt beherrschen viele Bürger in Donezk

  • Ulrich Heyden, Donezk
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

In der Hochburg der »Donezker Volksrepublik« wird gekämpft. Auch in Wohnvierteln fielen Schüsse. Das tiefe Misstrauen gegenüber Kiew hat sich verstärkt.

»Wir liegen mit dem Gesicht auf dem Asphalt, man schießt auf uns«, berichtete eine Mitarbeiterin der Wirtschaftszeitung »Djelowoi Peterburg« vom umkämpften Flughafen der ostukrainischen Millionenstadt Donezk. Sie war von Soldaten der ukrainischen Nationalgarde unter Feuer genommen worden.

Entsetzt sind die Menschen in der Ostukraine, dass bei der »Anti-Terror-Operation« der ukrainischen Truppen und Sondereinheiten zunehmend Häuser von Unbeteiligten zerstört, Passanten verletzt und getötet werden wie schon in Slawjansk und am 9. Mai in Mariupol.

»Das beste wäre, wenn Vertreter beider Seiten sich auf offenem Feld treffen und dort kämpfen«, sagte mir die Leiterin eines Bekleidungsgeschäfts vor wenigen Tagen. Die Verantwortung für den Schlammassel trage die Regierung in Kiew. Dass sie höllische Angst vor den ukrainischen Truppen hat, verhehlte sie nicht.

Viele Bürger sind erschrocken, dass gegen die regierungskritische...


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