Der Rachefeldzug der Boko Haram

Nigeria ist ein zutiefst gespaltenes Land - das bereitet der radikalislamischen Terrorsekte den Boden

  • Heinrich Bergstresser
  • Lesedauer: ca. 7.5 Min.

Ein Videoclip bei CNN und BBC reichte aus, den bevölkerungsreichsten, multireligiösen Vielvölkerstaat Afrikas ins Blickfeld des internationalen Interesses zu rücken. Er zeigte die Schülerinnen aus Chibok im Nordosten Nigerias in den Händen der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram, die die Mädchen im April verschleppt hatten. Der Clip mit Boko Haram-Chef Abubakar Shekau als Protagonist, ausgestrahlt am 12. Mai, erzeugte eine Empörungswelle, die in wenigen Stunden den nordamerikanischen Kontinent erreichte, schnell nach Festlandeuropa überschwappte, selbst China erfasste und seitdem für Schlagzeilen in nationalen und internationalen Frontmedien sorgt. Die westlichen Regierungen boten massive Hilfe an, die Schülerinnen zu finden, und die USA verlegten ein paar Dutzend Spezialkräfte in den benachbarten Tschad, koordiniert vom Afrika-Kommando der US-Streitkräfte in Stuttgart. François Hollande lud gar die Staatschefs Nigerias und der A...


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