Von Computern verfolgt

Die EU fördert mit Indect ein neues System, das verdächtiges Verhalten automatisiert erkennen will - eine Vorstellung, die nicht jedem behagt

  • Robert Schmidt
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Durch die Verknüpfung von Überwachungsdaten sollen Straftaten vorhergesehen werden können. Kritiker halten das EU-Forschungsprojekt Indect für unethisch, ungesetzlich und ineffizient.

Diese Geschichte über neue EU-Technologien zur Bürgerüberwachung beginnt mit einem weichem Händedruck und einem einnehmenden Lächeln. Der polnische Wissenschaftler Andrzej Duda ist verantwortlich für einen Teil des bisher kaum bekannten EU-Forschungsprojekts Indect, das 2009 begonnen wurde und nun vor seinem Abschluss steht. Die Abkürzung steht für »Intelligentes Informationssystem zur Unterstützung von Überwachungs-, Such- und Erkennungsmaßnahmen für die Sicherheit der Bürger im städtischen Raum«, kurz »automatische Gefahrenerkennung«.

In Grenoble, an der idyllisch in den französischen Alpen gelegenen Ingenieurshochschule (ING), haben Duda und Kollegen fünf Jahre lang geforscht. Ihr Thema: Internetüberwachung. Wissenschaftler in Polen haben sich im selben Zeitraum vorrangig mit Videoüberwachung beschäftigt, englische Forscher mit der Auswertung von Texten aus dem Internet und deutsche Forscher der Universität Wuppertal mit Wa...


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