Der letzte Müller

In Schönewalde setzt Erich Weber am Montag zum 21. Mühlentag das Mahlwerk in Gang

  • Harald Lachmann
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Pfingstmontag lässt Erich Weber aus Schönewalde wieder seine Paltrockmühle im Wind rotieren. Sie ist eine der besterhaltenen in Mitteldeutschland. Zum Mühlenfest wird auch kräftig geschrotet.

In dem Maße, wie der Wind aufflaut und damit stärker in die Ruten greift, schwillt auch die Geräuschkulisse in der Mühle an. Über vier Etagen knarrt, ächzt und rattert es aus gewaltigen hölzernen Antriebswellen, Walzenstühlen und Becherwerken. Das ganze Mühlenhaus scheint zu vibrieren. Überall flirrt feiner weißer Staub umher. Doch Erich Weber lacht zufrieden. Routiniert hängt er einen Sack am Elevator ein und startet den Schrotgang. Ein Kleintierhalter brachte Futterweizen für seine Hühner und Enten vorbei. Nur ein, zwei Zentner, doch der Müller ist zufrieden. »Schön - so bleibt die Mühle in Betrieb!«, ruft er gegen das Rattern an.

Natürlich seien die Aufträge weniger geworden, erzählt Erich Weber. Manchmal komme gleich dreimal in einer Woche jemand vorbei, manchmal aber auch acht Wochen lang niemand. Immerhin, wo gibt es das noch: Eine fast 200 Jahre alte Windmühle, die nicht nur über je einen voll funktionstüchtigen Mahl-, ...


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