Mythos der »Rassendemokratie«

Rassismus ist in Brasiliens Gesellschaft tief verwurzelt

  • Dawid Danilo Bartelt
  • Lesedauer: ca. 6.0 Min.

Brasiliens Aufbruch ist ins Stocken geraten. Wie aus einer anderen Epoche erscheint jene Aufbruchszeit nach dem historischen Wahlsieg der PT und dem Amtsantritt Lulas da Silva als Präsident 2003, als die sozialen Bewegungen in Regierungsämter einrückten. Zu dem Wenigen, was aus dieser Zeit geblieben ist, zählt eine aktive Förderung von Schwarzen in der Bildung und in staatlichen Institutionen. Es gibt spezielle Antidiskriminierungs- und Gleichstellungsbehörden und ein Statut für Rassengleichheit. Das Auswärtige Amt hat Quoten eingeführt, der Senat will es jetzt für seine Bediensteten tun. An den Universitäten mehrerer Bundesstaaten sind Studienplätze für Schwarze beziehungsweise Abgänger öffentlicher Schulen reserviert.

Gegen die Quoten gibt es Widerstand. Ein Argument ist, Quoten schafften Missgunst unter gesellschaftlichen Gruppen und unterliefen die gesellschaftliche Solidarität. Außerdem argumentieren viele, in Brasilien s...


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