Unschönes Spiel

Die WM 2014 beschert den Gastgebern keinen Imagegewinn, eher das Gegenteil

Ohne Pfiffe wird es kaum ausgehen: Wenn Präsidentin Dilma Rousseff sich am späten Nachmittag des 12. Juni beim Eröffnungsspiel der 20. Fußballweltmeisterschaft von ihrem Platz auf der Ehrentribüne erhebt, ist nicht mit ungeteiltem Beifall zu rechnen. Sondern mit Pfiffen - so wie im Juni 2013, als anlässlich der WM-Generalprobe Confed Cup landesweite Großproteste begannen und die Menschen für Bildung, Nahverkehr und Gesundheitswesen »auf FIFA-Niveau« auf die Straße gingen.

Die brasilianische Zivilgesellschaft ist gemeinhin als durchaus wehrhaft bekannt, dennoch hatte es zuvor 20 Jahre lang keine Proteste solchen Ausmaßes mehr gegeben. Im Juni 2013 waren alle überrascht: die Regierung, die Geheimdienste, ja sogar die Demonstrierenden selbst, die gegen die rückständige Infrastruktur, die korrupte politische Klasse, die mangelhafte medizinische Versorgung und das brachliegende Grundschulwesen demonstrierten und dabei weder Parteie...


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