Holger G. gerät als Attentäter in Verdacht

  • Christoph Lemmer
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Köln ist Tatort für zwei mutmaßliche Anschläge des NSU. Im Münchner Prozess wurden in der letzten Woche Zweifel an der bisher angenommenen Täterschaft in einem der Fälle sichtbar.

War es wirklich einer der Männer des NSU-Trios, der im Dezember 2000 einen Sprengsatz im Geschäft einer deutsch-iranischen Familie an der Probsteigasse in Köln versteckte? Die Bundesanwaltschaft ist davon überzeugt: Uwe Mundlos oder Uwe Böhnhardt, einer der beiden sei der Täter. Die Anwältin der Opfer-Familie, Edith Lunnebach, ist sich da weniger sicher. »Das ist die Frage, die wir uns stellen: Wer ist der Mann gewesen?«

Der Mann, wer auch immer es war, betrat in der Vorweihnachtszeit 2000 das Geschäft der Familie. In der Hand trug er einen Weidenkorb, in dem bereits eine Christstollen-Dose lag. »Er hat eine Runde gedreht in meinem Laden und eine Flasche Jack Daniels und eine Tüte Chips in seinen Korb gesteckt«, sagt der Familienvater mit leiser Stimme in seiner Muttersprache Farsi. Ein Dolmetscher übersetzt.

Dann ging der Mann zur Kasse, erinnert sich seine jüngste Tochter. »Als er in die Tasche griff, fiel ihm auf, das...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.