Gerechtigkeit für Distomo

Auch deutsche Aktivisten machen sich für Entschädigungszahlungen an Griechenland stark

  • Anke Stefan, Athen
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Über 100 Menschen haben am Wochenende in Athen für Entschädigungszahlungen Deutschlands wegen der Nazi-Verbrechen demonstriert, darunter auch Aktivisten aus Hamburg.

Vor genau 70 Jahren, am 10. Juni 1944, verübten deutsche Faschisten ein fürchterliches Verbrechen im kleinen griechischen Ort Distomo. Fast die Hälfte der damals etwa 500 Einwohner des nahe Delphi gelegenen Dorfes, insgesamt 218 Männer, Frauen und Kinder, wurden von SS-Truppen ermordet. Die Täter wurden nie strafrechtlich verfolgt, die Opfer und ihre Angehörigen bis heute nicht entschädigt. Und Distomo ist nur einer von vielen Orten in Griechenland, an denen die Nazibesatzer Massaker verübten.

Im Fall Distomo wehrt sich Deutschland bisher erfolgreich gerichtlich gegen alle Forderungen von Opfern und ihren Hinterbliebenen. Eine vom Obersten Gerichtshof beschlossene Pfändung staatlichen deutschen Eigentums in Athen scheiterte am Veto des griechischen Justizministers. Eine über Italien angestrengte Klage gelangte bis vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag, der Deutschland dann Staatenimmunität zubilligte. Doch die Forder...


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