Der Applaus bleibt aus

Kurz vor der Fußball-WM wollte sich FIFA-Chef Blatter feiern lassen, doch Europa muckt auf

  • Arne Richter, Sao Paulo
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Dreimal wird Joseph Blatter in Sao Paulo zu den Kongressdelegierten sprechen. Der FIFA-Chef will um Applaus für seine erneute Kandidatur bitten. Doch regt sich Widerstand eines ganzen Kontinents.

Der Plan von Joseph Blatter war genau ausgeklügelt. Eine bessere Bühne als den FIFA-Kongress konnte sich der Präsident nicht wünschen für die Akklamation zum Kandidaten einer fünften Amtszeit. Doch nun droht die erhoffte Krönungsmesse in Sao Paulo in einem Konfliktkongress unterzugehen. Und das nicht wegen der Sorgen um Massenproteste oder dem Verkehrschaos am Ort des Eröffnungsspiels kurz vor der WM.

Aus Europa formiert sich massiver Widerstand gegen eine Fortsetzung der Ära Blatter beim Fußball-Weltverband. Die immer neuen Vorwürfe um die Vergabe der WM 2022 an Katar drängten am Vorabend der WM in Brasilien alle Jubelszenarien in den Hintergrund. Die wenigen Sachfragen auf der Tagesordnung, wie die Vollendung der »Demokratiereform«, verkommen ohnehin zur Randnotiz.

»Meine Mission ist noch nicht zu Ende«, lautet Blatters Credo. Er wird als Großmeister der Inszenierung agieren müssen, wenn er am Dienstag und Mittwoch im ...


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